Dienstag, 22. September 2015

Das war das MEGA am MEER - aus Orga-Perspektive

Anmerkung: Ich habe diesen Artikel im Juli (also schon vor über zwei Monaten...) geschrieben, aber erst jetzt finalisiert !



Nun ist das MEGA am MEER Event schon 3 Wochen her und ich bin immer noch irgendwie platt von den vielen Impressionen und der ganzen Arbeit, die auf einmal abgefallen ist. Trotzdem möchte ich euch eine kurze Zusammenfassung aus meiner Sicht nicht vorenthalten, bevor die nächsten Projekte anstehen .


Nachdem wir im Frühjahr bis Sommer 2013, also vor zwei Jahren, beschlossen hatten, dass es in Bremerhaven ein MEGA-Event geben soll, haben Andreas, Carsten, Christyan, Flo und ich eine Menge Zeit, Schweiß und Nerven in dieses Projekt gesteckt. Retrospektiv betrachtet vergingen die zwei Jahre wie im Flug und ich kann mich an wichtige Momente wie die Vorstellung bei der Touristik Bremerhaven, den Launch des Listings oder den Start des Shopsystems noch erinnern, als wäre es letzte Woche gewesen - als dann am 22. Juni 2015 auf einmal alles vorbei war, fielen wir (ich denke da kann ich fürs gesamte Orga-Team sprechen) in ein tiefes Loch aus Leere. Etwas ganz Großes und Wichtiges fehlte. Die letzten Wochen und Monate vor dem MEGA am MEER waren wir per Mail und über die Social Media Kanäle quasi rund um die Uhr erreichbar gewesen, hatten noch viele Dinge geklärt und Probleme gelöst und das zollte nun seinen Tribut. Mental sackt man nach so einem Event ziemlich schnell zusammen und der Körper nimmt sich eine Auszeit - ob gewollt oder nicht.

Die Woche nach dem MEGA am MEER ging noch, ich war ja zum Großteil für die Beantwortung von Nachrichten an den GC Account, in Facebook, twitter und über die Mailadressen info@..., organisation@..., social@... und natürlich lisa@... verantwortlich und bearbeitete deshalb nach dem Event noch die aufkommenden Nachfragen zum Thema "Warum ist mein TB noch nicht ausgeloggt?", "Wie ist der Lab Cache Link?" und "Gibt es noch Coins / Shirts?", aber irgendwann war auch bei mir Sense.

Auch zwischen den Orga-Mitgliedern wurde es still, wobei es sich inzwischen normalisiert hat. Wir wachen langsam alle aus dieser Nach-Event-Trance aus und kehren in unsere ursprünglichen Leben zurück . Insgesamt bin ich mit dem Ablauf des MEGA am MEER Events wirklich zufrieden und über das viele positive Feedback freue ich mich sehr. Für das durchwachsene Wetter konnten wir nichts, im Juni war die Wahrscheinlichkeit für Regen schon mit am geringsten für Bremerhaven, aber immerhin war es am Samstag Nachmittag und Abend trocken und es gab übers gesamte Wochenende keine schlimmen Stürme oder stundenlangen Starkregen. An der Nordseeküste gibt es nunmal ab und an 'n büschen Wind .

Wir hatten ja am Mittwoch und Donnerstag vorm MEGA-Event für Bucher der Aktivitäten wie Zoo am Meer und Auswandererhaus schon eine kleine, nicht groß angekündigte Abholmöglichkeit angeboten, trotzdem wurde es (wie erwartet) beim "Moin Moin" Freitagsevent am Abholpavillon richtig voll. Ich persönlich hatte ja gehofft, dass die Shop-Besteller verteilt auftauchen, um ihre Tüten zu holen, aber nein - schon eine Stunde vor Eventbeginn bildete sich eine Schlange vor den Tischen. Meine Bitte, lieber noch ein bisschen cachen zu gehen (schließlich waren alle im Online-Shop gekauften Artikel fest gebucht und können nicht anders vergeben werden), wurde ignoriert und so wurde die selbstständig gebildete Schlange länger. Die Helfer wurden dadurch etwas unruhig und auch die Orga ein bisschen angespannt, aber das selbst programmierte Ausgabesystem lief pünktlich und reibungslos an und so konnten wir ab 17 Uhr wie geplant mit der Ausgabe der Bestellungen beginnen. So manch einer bekam vom Warten in der Schlange schlechte Laune, aber ich muss ehrlich sagen, dass man es sich dann ja auch selbst so ausgesucht hatte . Um 19 Uhr sah es schon ganz anders aus: Die Schlange hatte sich aufgelöst und man bekam seine Bestellung nun ohne Wartezeit . Parallel zur Online-Shop-Bestellungs-Ausgabe gab es exklusiv die Möglichkeit, das brandneue Fischbratwurst-Rezept von Fiedlers Fischmarkt zu probieren. Ich persönlich war ein bisschen irritiert, dass an der Bude kein Hinweis auf die kostenlosen Bratwürste zu lesen war und so war das Erhalten einer kostenlosen Fischbratwurst fast ein Insider, wenn man sich denn nachzufragen traute. Abgesehen davon hatten wir durch die Location viele weitere Möglichkeiten, um satt zu werden. Diverse Fischrestaurants boten leckere Gerichte an und wie ich hörte, waren sie auch gut besucht und viele Cacher gingen Freitag abend satt und glücklich ins Bett .

Die Orga hat in der Nacht von Freitag auf Samstag ehrlich gesagt kaum geschlafen. Nachdem wir gegen 22:30 Uhr zu Ende aufgeräumt und das Gelände verlassen hatten, ging es erst noch schnell was essen und dann Zuhause an die Auswertung der Datenbank. Das Ergebnis war, dass wir bereits über 700 Bestellungen ausgegeben hatten - wow ! Gegen 2 Uhr nachts fiel ich ins Bett und um 05:00 Uhr klingelte schon wieder der Wecker, denn die Orga traf sich um 06:30 Uhr auf dem Eventgelände. Natürlich musste an diesem Morgen die Therme versagen und so duschte ich kalt, aber ich war eh viel zu aufgedreht, wie der Haupteventtag nach dem Ansturm am Vortag sein würde.

Früh morgens war es noch still auf dem Eventgelände, wir bauten die Tische, Bänke und Rechner für die Abholschalter auf und den Pavillon für die Info. Ich gab Acht darauf, dass wir an der Info genug Ordnung und Tische hatten, denn ab 9:00 Uhr sollte es hier die Restmengen der MEGA am MEER Schollen-Coins geben und ich ahnte, dass der Andrang groß sein würde. Ich selbst war eigentlich nur am Vormittag "ausgebucht", denn ich hatte einen weiteren Interview-Termin mit Radio Bremen. Schon am Mittwoch war ich im Bremerhaven Studio gewesen und durfte mit Malte Janssen ein Interview für Bremen 4 führen. Das war extrem lustig und total neu für mich - Malte war in Bremen und ich telefonierte sozusagen mit ihm, während ich auf dem Moderator-Stuhl in Bremerhaven saß. Dass man über die Kopfhörer seine eigene Stimme so hört, wie man es sonst aus Aufnahmen kennt, aber live und anstelle der gewohnten Tonlage, war irritierend . Insgesamt lief das Interview aber richtig gut und hat mir total Spaß gemacht - es haben auch mehr Cacher gehört, als ich gedacht hätte und ich werde immer noch darauf angesprochen .

Jedenfalls ging es dann am Samstag mit Basti weiter - und zwar live! Gegen 10 Uhr morgens nach nichtmal 3 Stunden Schlaf und total unter Strom suchten wir uns eine ruhigere Ecke und ich wurde live fürs Nord-West-Radio interviewt. Wir haben zwar überzogen, aber auch das lief glatt. Ich traf Basti, für den das Event vor der Haustür des Studios, also seiner Arbeit lag, später noch einmal und wir nahmen ein paar Fragen und Antworten als "Snippets" auf, die dann später in der Sendung bei Radio Bremen eingespielt werden sollten. Irgendwie habe ich an diesem Tag extrem viel Routine für Interviews und Pressebetreuung entwickelt, denn es war nicht nur das Radio da: Da ich ja über Webseite und bei der Stadt Bremerhaven als MEGA am MEER Ansprechpartnerin für Presse und PR angegeben bin, meldeten sich im Vorfeld des MEGA am MEER Events mehrere Zeitungsreporter bei mir. So traf ich mich am Samstag mit der Nordsee-Zeitung (an dieser Stelle muss ich nochmal erwähnen, dass ich beeindruckt bin, dass die Reporterin aus dem Stegreif meinen ganzen Namen richtig geschrieben hat! Chapeau!), dem Weser-Kurier und als Krönung sogar mit der dpa, der Deutschen Presse-Agentur! Yeah! Ich erklärte also diverse Male, was Geocaching ist, was die Leute hier alle so machen und suchte mir ein paar Komparsen bzw. zufällige Opfer, die (natürlich gestellte, nicht echt versteckte) Geocaches fanden und sich dabei fotografieren ließen - ich wollte nicht, dass immer nur meine Nase auf den Fotos ist . Ehrlich gesagt hat mir das ziemlich viel Spaß gemacht - was ich genau verzapft habe, könnt ihr im MEGA am MEER Pressespiegel nachlesen.

So füllte sich für mich der Morgen bis Mittag ziemlich gut und ich bekam vom Run auf die Coins und einigen anderen Dingen gar nichts mit. Sehr froh war ich trotzdem über die tollen Funkgeräte mit eigener Frequenz, die maxhardcore uns zur Verfügung gestellt hatte. Erstmal sind meine bestellten Funkgeräte von Amazon dank Poststreik nicht pünktlich angekommen (sie wurden dann Anfang August doch mal geliefert...) und so hatten wir eine eigene Frequenz, in die uns buchstäblich niemand funken konnte . Zum Glück teilte sich die Abholung der Shop-Bestellungen am Samstag ziemlich auf, sodass es nie zu langen Wartezeiten kam und alles glatt lief. Das Logbuch, unser 40 Fuß Seecontainer mit Planenbespannung, kam richtig gut an und durch das offene Gelände und die kleine Shopmeile waren viele Cacher begeistert und blieben länger auf dem Eventgelände als bei anderen Events.

Dass wir keinen Zaun hatten, war für einen kleinen Anteil der Teilnehmer leider ein Kritikpunkt. Diese Leute wären lieber für ihre 8 EUR, die sie fürs Eventticket bezahlt haben, eingesperrt worden. Ich möchte mich dazu gar nicht groß äußern, da ich von wirklich sehr vielen Cachern mitbekommen habe, dass sie von selbst verstehen, wofür sie 8 EUR bezahlt haben und dass es sehr günstig war. Die vielseitigen Programmpunkte kosteten für uns nunmal Geld und ohne Programmpunkte gibt es kaum genug Cacher, die gleichzeitig in Bremerhaven gewesen wären, um ein MEGA-Event auf die Beine zu stellen . Wie gesagt, ein Großteil fand es klasse und freute sich über eine tolle Eventlocation, gutes Programm und ein grandioses Dosenfischer-Konzert am Abend - es hat uns als Orga zwar getroffen, dass das nicht alle verstanden haben, aber man kann es bei über 4000 Teilnehmern definitiv nicht allen recht machen. Deshalb an dieser Stelle noch einmal ein riesiges DANKESCHÖN fürs positive Feedback und die Motivation! Dafür haben wir zwei Jahre hart gearbeitet und deshalb freut es uns sehr .

Wie immer gab es natürlich auch allgemein ein paar unschöne Dinge wie einen verlorenen Rucksack (der sich glücklicherweise wieder angefunden hat), zwei verschwundene Navis (von denen auch mindestens eins wieder beim Besitzer gelandet ist) und das leidige T-Shirt-Größen Thema. Obwohl die Größentabelle angegeben war und die Shirts (ich habe nachgemessen!) genau so groß waren, wie angegeben, gab es natürlich Beschwerden und große Dramen. Im Endeffekt konnte der große Unmut beseitigt und alle glücklich gemacht werden, aber sowas finde ich persönlich immer unschön. Es gab eine Größentabelle, die Shirts wurden nur auf Bestellung angefertigt und sie waren wie erwartet, da können wir auch nichts aus dem Hut zaubern, wenn man doch breiter oder größer ist, als man dachte. Mein Orga-Shirt saß auch enger als gedacht .

Wie erwähnt hatten wir zwar vorsorglich einen RTW vor Ort, aber glücklicherweise ist nichts schlimmes passiert. Es gab zwei auf der Hüpfburg zusammen gerasselte Kinder und einen Bandscheibenvorfall, aber alles war glimpflich und wurde sofort behandelt.

Ab Samstagnachmittag kehrte dann beim Orga-Team ein gewisses Maß an Ruhe ein. Die Stimmung war gut, es blieb zum Großteil trocken und zum Dosenfischerkonzert am Abend schien sogar die Sonne! Uns war von Anfang an bewusst, dass viele Cacher während eines MEGA-Events die umliegenden Caches suchen werden, deshalb haben wir einen Logbuch-Service ins Leben gerufen, der die Owner dieser Caches entlasten soll. So wurden zusätzlich zu den originalen Dosen kleine Hefter mit Logbüchern in Cachenähe aufgehängt, damit genug Platz für den Cacheransturm ist und der Owner sich nicht um Wartung kümmern muss. Wie ich in diversen Logs gelesen und auch gehört habe, fanden viele Leute diesen Service wirklich klasse. Manche haben bemängelt, dass man so ja gar nicht die originalen Caches gesehen hat, aber wie gesagt: Sie waren auch vor Ort !

Zum Abschlussevent am Sonntag war der Kern-Orga (inklusive mir) dann die Erleichterung anzumerken: Das meiste war überwunden und hat gut geklappt und es machte sich so langsam Entspannung breit. Die Fischbrötchen dauerten dann leider etwas länger, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch und so wurde das Kiek mol wedder in-Event am Sonntag ein gemütlicher Abschluss (wie geplant ). Trotzdem weiß ich immer noch nicht, wie genau man "Muggel-Gastronomen" beibringen soll, dass die Aussage "Wir werden am Sonntag mit 600 Leuten um 10 Uhr auftauchen und Hunger auf Fischbrötchen haben" ernstzunehmen ist. Irgendwie liest man nur davon, dass es doch nicht klappt, weil die Gastronomie die Situation unterschätzt hat und bei uns war es ja auch so...

Egal, alles in allem sind wir sehr zufrieden mit dem MEGA am MEER, auch wenn es über zwei Jahre die ruhigen Feierabende und viel Freizeit "verschlungen" hat. Wir lesen weiterhin die eingehenden Logs und freuen uns über euer Feedback - ob es eine Wiederholung bzw. ein Nachfolge-MEGA am MEER geben wird, können wir euch aber noch nicht sagen .

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